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"Containertagebuch 19"

Berichte
des Norderstedter Hausarztes
Ernst Soldan über seine Arbeit
mit Geflüchteten und Obdachlosen

   
   
   
29.1.2016  

Aktuell strömt etwas weniger Publikum ins Bieberhaus, und auch wir Mediziner haben nicht so viel zu tun. Wobei das immer wellenförmig verläuft.
Was mir mehr Zeit gibt, mich in meinen neuen Sprachführer zu vertiefen:

   
   

   
         
   

Der ist allerdings für Afghanistan-Reisende geschrieben ist und weniger für Leute, die hier mit Afghan/inn/en arbeiten. Und die typischen deutschen Reisenden in dieses Land waren in letzter Zeit ja keine Normaltouristen, das merkt man dem Buch an.
So sind Formulierungen wie dresch ya feyr mekonam, Halt oder ich schieße, für mein hiesiges Anliegen wenig hilfreich. Oder stellt Euch die dummen Gesichter vor, wenn ich morgens mit einem Presslufthammer ins Bieberhaus angerückt komme und mit den Worten bayad tschach bekanem, ich will einen Brunnen bohren, ans Werk gehe – ein paar mehr Waschbecken oder Toiletten könnten wir auf unserer Etage ja durchaus gebrauchen.

Bleibt also, mir neue Spickzettel zu basteln und die mit Hilfe von Zarife und den Helferinnen von Migranten in Aktion auf die richtige Aussprache zu überprüfen:
   
         
 
         
   

Zwischendurch kommt dann doch mal eine hustende Familie, praktischerweise aus Afghanistan.
Ich frage das Mädchen: „Esmet shir?“
Sie sagt brav ihren Namen, und auf „tshand solete?“ streckt sie mir ihre fünf gespreizten Finger hin.

Geht doch!
   
       
    Bis demnächst !    
         
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Letzte Änderung:
31/12/17


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