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"Containertagebuch 35"
Berichte |
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Es ist noch immer nicht
klar, wie die Unterstützung der unzweifelhaft vorhandenen Geflüchteten
am Hauptbahnhof (siehe z.B. das Lampedusa-Zelt, Text weiter unten)
weiter geht. Einerseits gibt es Büroräume, in denen ein
medizinisch-therapeutisches Zentrum für Geflüchtete und Folteropfer
geplant ist, da könnte ich auch wieder einsteigen; allein die
Verhandlungen mit den verschiedenen Trägern dauern an. Parallel dazu
sucht die Bieberhausgruppe, die bei Facebook vernetzt ist, Räume für
ein Wellcome-Center, d.h. ein Begegnungszentrum für Geflüchtete,
Unterstützer und Menschen aus dem Stadtteil, ebenfalls in
Hauptbahnhofnähe. Und es ist mir wichtig mitzuteilen, dass die Solidaritätsarbeit weiter geht unter Beteiligung ganz vieler Aktivisten, in Hamburg, in Griechenland, in Italien … |
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Oder dass die mit einem kleinen alten Fischkutter gestartete Rettungsmission Seawatch inzwischen auch mit einem Leichtflugzeug nach schiffbrüchigen Flüchtlingen sucht (der Link ist leider unterdessen nicht mehr im Netz [Red. am 7.12.17]). |
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Will sagen, dass auch in Zeiten von Brexit und Fußball-EM die
Menschen, die zu uns kommen wollen nicht einfach weg sind, weil weniger
über sie berichtet wird. Und dass es jede Menge aktive
Unterstützerinnen und Unterstützer gibt, aber es durchaus noch mehr
sein können. |
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19.6.16 |
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Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle erschossen türkische Grenzsoldaten seit Jahresbeginn mindestens 60 Menschen, alles Zivilisten. Quelle: Klick hier! |
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… eines Schandabkommens der EU-Politiker mit einem psychopathischen Massenmörder und Möchtegern-Sultan und in Deutschland (und Österreich) immer offensichtlicherer Analpflege für rassistische Hetzer durch nur noch dem Namen nach „christliche“ Politiker war diese Aktion überfällig. Mehr zur Menschenkette (der Link ist leider unterdessen nicht mehr im Netz [Red. am 7.12.17]). |
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16:30 Uhr: Der Rathausmarkt füllt sich zögerlich, |
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vom Jungfernstieg her wird er sich zusehends voller, aber auch aus der Mönckebergstraße gibt's ordentlich Zulauf. | ||||
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Dann leert sich der Rathausmarkt, in Richtung Jüdische
Gemeinde am Grindelhof sowie zur Al-Nour-Moschee in St. Georg,
insgesamt 4,4 Kilometer. Mich zieht’s zu letzterer, an meiner alten
Wirkungsstätte Hauptbahnhof vorbei. |
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vorm Hauptbahnhof ebenfalls – |
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und jetzt sind wir schon am „Lampedusa-Zelt“ vorbei. | ||||
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(…) Anstatt nach Italien zurückkehren zu müssen, forderte „Lampedusa
in Hamburg“ ein kollektives Bleiberecht in der Hansestadt. Mit
einer wachsenden Anzahl von Unterstützern wurden Demonstrationen
organisiert und Flugblätter verteilt. Unter dem Druck der
Öffentlichkeit bot der Hamburger Senat schließlich eine
Einzelfallüberprüfung an: Wer sich bei den Behörden melde, solle eine
Duldung bekommen und sein Aufenthaltsstatus würde geprüft. Für viele
der Flüchtlinge ein fauler Kompromiss. Denn der Ausgang des Verfahrens
ist ungewiss, am Ende könnte sogar der Verlust der italienischen
Papiere stehen. „Die Definition von Duldung bedeutet kurzzeitige
Verschiebung der Abschiebung. Aber ‘Lampedusa in Hamburg’ hat doch
schon das Recht zu arbeiten, wir haben alle das italienische Asylsystem
durchlaufen“, meint Abimbola Odugbesan, einer der Flüchtlinge. „Was wir
brauchen ist die Anerkennung unserer Dokumente, eine Arbeitserlaubnis,
so dass wir unseren ökonomischen Beitrag für die Hamburger Gesellschaft
leisten können.“ Ganzer Text: Klick hier! Mehr dazu: Klick hier! |
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Nach der Durchsage um 18:10 Uhr, dass die Kette bis zur Moschee steht, |
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bilden wir im Steintordamm eine Doppelreihe, damit alle Platz haben. | ||||
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Die schwarz-lila Bändchen, die die meisten von uns vorsorglich zur „Abstandsverlängerung“ erstanden haben (nach entsprechenden Erfahrungen bei früheren Menschenketten), waren unnötig, über 7000 Menschen standen dicht an dicht. |
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In Griechenland sind derweil die Camps direkt an der Grenze geräumt und die Menschen in Militärcamps verfrachtet worden, die Verhältnisse sind dort noch schlechter als in Idomeni: | ||||
Es ist erstaunlich, was all die wunderbaren Freiwilligen
tun, um die Not der vom Krieg zerissenen Menschen zu lindern. Am 24.5.
wurde das Camp nun geräumt und die Menschen wurden mit Bussen auf
verschiedene Militärcamps rund um Thessaloniki und ganz Griechenland
verteilt. Die Zustände in den Militärcamps sind wesentlich schlimmer
als es in Idomeni der Fall war. Derzeit bereiten wir noch unsere
Essensrationen in Polycastro zu und liefern sie dann in die diversen
Camps. Da dies aber kein Dauerzustand ist, da wir täglich mehrere
Hundert Kilometer weit fahren müssen, wird die Küche bald nach
Thessaloniki umziehen. Doch das alles hält uns nicht davon ab, weiterhin alles zu
geben, um möglichst allen einmal am Tag ein warmes Essen zu bringen.
Ständig passen wir unsere Verteilstrategien den Umständen an und
optimieren so gut es geht den Ablauf. Allerdings sind dadurch die
Kosten für unsere Arbeit enorm gestiegen, da wir wesentlich mehr Sprit,
Volunteere, Fahrzeuge sowie Nahrungsmittel benötigen als vorher. Immer
wieder trifft man auf größere Gruppen die ziellos durch die Gegend
wandern, weil sie Angst vor den Militärcamps haben. Auch diese Gruppen
werden dann noch schnell nebenher versorgt. Facebook: Klick hier! (Verfasser: Oliver Piehl) |
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Wer wissen will, was bisher war, im Container seit letztem Herbst und zuletzt im Bieberhaus, klick hier! |
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Bis demnächst! |
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Der Soldan-Bericht 35 als PDF zum Download: ——> | Klick hier! | |||
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Letzte Änderung: 31/12/17 |
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