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"Containertagebuch 37"
Berichte |
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13.8.16 |
Heut geht’s hier ausnahmsweise vollkommen unmedizinisch zu.
Unsere Bieberhausgruppe, die sich real per Stammtisch (Donnerstag oder
Freitag 20:00 „Karatren“ am Hauptbahnhof) oder virtuell per Facebook
trifft, hat zu einem Arbeitseinsatz bei Hanseatic Help aufgerufen – ein
paar Kilometer östlich und einige Jahrzehnte zurück hätte man diese
Aktion als Subbotnik bezeichnet. Gegen 12:00 finden sich zwei Dutzend Mitbieber unterschiedlichster Nationalität in den Hallen der Großen Elbstraße 265 ein (Bus 111/112 bis Elbberg, dann die Treppen runter). Ein Projekt, das vor einem Jahr als Kleiderkammer für Geflüchtete in den Messehallen seinen Anfang nahm und zeitweise einen zweistündigen Verkehrsstau von Abgabewilligen auslöste. Von den damals über tausend Helfer/innen ist ein harter Kern von weniger als hundert geblieben, die regelmäßig kommen, das führt gelegentlich zu Engpässen – wenn z. B. Lastwagen be- oder entladen werden müssen, insofern sind Spontanhelfer/innen jederzeit willkommen. Wobei sämtliche Beteiligten ehrenamtlich tätig sind. |
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Blick aus der Außentür. Die Container haben ausnahmsweise nix mit Hanseatic Help zu tun. | ||||
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Einführung | ||||
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Pausenecke, 1. Stock | ||||
Ich muss jetzt gestehen, dass ich von Kleidung keine Ahnung
habe, wenn man davon absieht, dass ich gelegentlich welche zum
Eigenbedarf kaufe, was infolge unterentwickelten Modebewusstseins eher
selten passiert. |
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Also etwa eine Hose. Wobei bei diesen Spenden nur wenig Ausschuss ist. Auch werde
ich den ganzen Tag nur in drei Taschen fündig: Eine Packung Tempos,
einen Kugelschreiber, der nicht mehr schreibt und eine unbezahlte
Schneiderrechnung. |
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… in diesem Fall eine Anzughose, damit kommt sie in die Kiste zu den Anzügen (Hosen, Sakkos und Westen zusammen), Größe S. Mit den Sakkos und Anzugwesten ist das etwas schwieriger, da
haben wir keine Messlatten, die Größenschilder fehlen meistens – im
Zweifelsfall versucht man sich das Ding selber anzuziehen oder dem
Nachbarn. |
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Manchmal ist auch Oberbekleidung in den Spendenkartons, dann muss man um den Tisch laufen. Eine Kiste, die randvoll ist, wird in einen der Versandkartons geleert, dazu muss jedes Einzelstück gezählt werden. Ich verzähl’ mich mehrmals und muss noch mal auspacken. Aber irgendwann isses geschafft. |
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Ein paar Meter weiter wird der Kartoninhalt eingescannt, das überlasse ich den Computerprofis. | ||||
Zu Messehallenzeiten wurden nur die Hamburger Flüchtlingscamps versorgt. Inzwischen werden die Spenden auch an Obdachloseneinrichtungen, Frauenhäuser und in die Camps auf Sizilien und in Griechenland geschickt, wo Zehntausende Menschen aufgrund der verantwortungslosen EU-Abschottungspolitik unter elendigsten Bedingungen dahin vegetieren. Ende des Monats geht wieder ein Transport nach Sizilien ab, mehr dazu auf der Homepage von Hanseatic Help http://www.hanseatic-help.org/. Eine Regel gibt es, neben der Ehrenamtlichkeit sämtlicher Helfer: Spenden werden nur an Einrichtungen abgegeben, die die Kleidung selber kostenlos abgeben – Verkaufen ist strengstens verboten! Damit soll verhindert werden, dass der einheimischen Textilwirtschaft in den armen Ländern geschadet wird. Wie eingangs erwähnt, sind neben Kleider- und Geldspenden vor
allem helfende Hände jederzeit herzlich willkommen, Vorkenntnisse
braucht es nicht. Mittwoch ist Ruhetag, die restliche Woche incl.
Wochenende ist von 10 bis 20 Uhr geöffnet, außer der o. g.
Busverbindung kommt man auch mit der Hadag-Fähre Nr. 62 (nach
Finkenwerder/HVV-Tageskarten gelten) über Anleger
Dockland/Fischereihafen gut hin. |
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Bis demnächst! |
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Der Soldan-Bericht 37 als PDF zum Download: ——> | Klick hier! | |||
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Letzte Änderung: 31/12/17 |
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