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"Containertagebuch 39"
Berichte |
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Es sind die kleinen Widrigkeiten, die es den Geflüchteten und ihren Helfer/innen unnötig schwer machen. |
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So hatte ich gestern in meiner „Alraune“-Sprechstunde einen
Patienten, dem nach einer Erkältung seit Wochen der Hals weh tat. |
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Manchmal liest man in der Zeitung von Schlägereien in Flüchtlingsunterkünften. Dazu fällt mir ein „SPIEGEL“-Artikel ein: | |||
So deprimierend hatte sich Werner Morisse, 39, seinen neuen Job nicht vorgestellt. Nahezu täglich, berichtet der Bremer Psychologe, werde er in seinen Beratungsstunden mit „wahren Dramen“ konfrontiert. „Weinende Frauen, randalierende Männer, brüllende Kinder“, beschreibt der Therapeut seine Klientel. Morisse: „Eine menschliche Katastrophe.“ (…) Vor allem abends, „wenn mit der Dunkelheit auch die Depressionen kommen“, berichtet Almuth Stoess vom Arbeitersamariterbund (ASB) Bremen-Nord, seien die „Konflikte derart eskaliert“, dass zeitweilig „jede Nacht die Polizei“ anrücken musste. Weitere Ausschreitungen soll nun der Morisse-Einsatz verhindern. Bei der „miserablen seelischen Verfassung“ der Kasernenbewohner, berichtet die ASB-Chefin und Lagerbetreuerin Stoess, sei „psychologische Erste Hilfe nötig“ – und das nicht nur in Bremen. Bundesweit löst ein drastischer Anstieg von Aggressionen
und Frustrationen in den Aufnahmelagern bei Betreuern Sorge um die
Seelenlage ihrer Klientel aus. In saarländischen Notquartieren hat der
Landeschef des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Albert Schwarz, schon
erste Anfälle von „Lagerkoller“ beobachtet. In Hamburg meldet die
DRK-Betreuerin Wiebke Meyer-Kolumbe zahlreiche „psychische
Zusammenbrüche“. Immer mehr Bewohner von Notlagern, so die
Sozialarbeiterin, „klappen uns einfach weg“. (…) Der Psycho-Druck hat zu einer erheblichen Zunahme von Zwischenfällen geführt. „Ohne Ausraster“, beschreibt ein Helfer die Lagersituation, „vergeht kein Tag mehr.“ |
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Szenen aus einer Erstaufnahmeunterkunft für Syrer? Afghanen?
Eritreer? 2015? |
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Dafür geht’s in dem Containerdorf auf dem Schulhof nebenan friedlich zu. | ||||
Die in Hamburg aufgenommenen Flüchtlinge sind mit einer
Versicherungskarte der AOK Bremen ausgestattet, die diesen Service
bundesweit anbietet. |
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In einem durch Stellwände von der Aula abgetrennten Unterrichtsraum … | ||||
… findet meine Montagssprechstunde statt. |
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Mein aktueller Patient, der wegen einer Zahnvereiterung
dringend zum Zahnarzt muss (Jochbein schon auf geringen Druck
schmerzhaft), ist krankenversichert. Leider hat ihm die Arbeitsagentur
seine AOK-Karte gerade abgenommen, weil sie ihn, warum auch immer, bei
der AOK Hamburg versichern will. Wo er aber noch nicht versichert ist. |
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Zwischendrin, letzten Samstag, haben wir Bieberhausleute
wieder bei Hanseatic Help gespendete Kleidung sortiert. Bei den
schwülen Außentemperaturen war das Klima in der Riesenhalle angenehm
kühl, und gut gegessen haben wir, zwischendrin, auch. Der nächste
„Subbotnik“-Einsatz ist für den Samstag 8.10. ab 12 Uhr geplant. Aber
wer will, kann auch sonst mal (außer mittwochs) vorbeikommen und helfen: |
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Hanseatic Help Große Elbstraße 264 Bus 111/112 oder Fähre 62 Landungsbrücken – Finkenwerder bis Dockland/Fischereihafen (HVV-Tickets) |
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Bis demnächst! |
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Der Soldan-Bericht 39 als PDF zum Download: ——> | Klick hier! | |||
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Letzte Änderung: 31/12/17 |
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