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"Containertagebuch 18 a"
Berichte |
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Liebe Tagebuchfans, |
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unsere „Praxis“ ist ein
Notbehelf, und es ist nicht immer alles da, was wir brauchen –
Improvisation ist Trumpf und so gesehen stimmt die Bezeichnung einer
Kollegin nach einem Besuch, damals noch im Container, dass sie unsere
Arbeit an „Dritte-Welt-Medizin“ erinnert. Wir „ernähren“ uns von
Spenden, entweder direkt, oder von den Medikamenten, die uns der
Paritätische Wohlfahrtsverband kauft, dies ebenfalls aus
Spendengeldern. Dass wir, siehe unten, letzten Freitag Asthma-Spray da
hatten, war Glück. Das heißt, dass ich mich wiederholen muss: Wir brauchen Kohle. Bitte. |
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Bank für Sozialwirtschaft |
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22.1.2016 |
Heute stellte sich eine Syrerin mit ihrer Tochter mit Atembeschwerden vor. Das war medizinisch nicht weiter kompliziert, zumal wir Asthma-Spray da hatten (was nicht immer der Fall ist). Allerdings erfuhren wir dabei, dass zwei Tage zuvor ihr Bus auf der Fahrt von der österreichischen Grenze nach Niedersachsen am Irschenberg (Oberbayern) ausgebrannt ist, mit ihrem gesamten Gepäck darin. Das heißt, ihre gesamte Habe war weg – im Gegensatz zu einem Touristen in ähnlicher Lage, für den der Verlust seines Gepäcks im Einzelfall auch bitter ist, aber er hat dabei daheim noch seine fertig eingerichtete Wohnung, und diese Leute haben jetzt nichts mehr. Ein Fakt, den man zumindest in einem Satz hätte erwähnen sollen – hat man aber nirgends, der damit verbundene Verkehrsstau war wichtiger (der Link ist allerdings unterdessen nicht mehr im Netz [Red. am 5.12.17].). Ebenfalls heute interviewte eine Prager Journalistin mich und meine afghanische Assistentin Z. in der Absicht, die dortige Presse für das Thema zu sensibilisieren und der in Tschechien eingerissenen rassistischen und migrantenfeindlichen Stimmung v. a. unter den Politikern (den Staatspäsidenten Zeman, der sich ohnehin gern mal daneben benimmt (siehe hier), eingeschlossen) etwas entgegen zu setzen. |
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26.1.2016 | Der Artikel ist
inzwischen da (klick hier). Wer des Tschechischen mächtig ist, kann das schon lesen, wer nicht, muss HIER auf die Übersetzung klicken, die als Tagebuch 18 b erschienen ist. Den Google-Übersetzer wollte ich Euch nicht zumuten, da wurde ich „in dem Behälter am 7. Dezember letzten Jahres zum Priester geweiht“ und ähnliche Nettigkeiten mehr. Einigermaßen treffend noch die Zwischenüberschrift: „Entfliehen Sie für eine Niere.“ |
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Bis demnächst ! | ||||
Der Soldan-Bericht 18 a als PDF zum Download: ——> | Klick hier! | |||
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Letzte Änderung: 31/12/17 |
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